![]() |
Home Pressearchiv Presseberichte 2006 Musik jenseits von "Rumtata" | ||||||
Musik jenseits von "Rumtata" | |||||||
Landeswettbewerb der Spielleute in Pritzwalk zeigte neue Trends | |||||||
Der Prignitzer Landesausgabe vom 16. Oktober 2006 | |||||||
Pritzwalk Wer meint, dass die Musik der Spielleute mit ein wenig „Rumtata“ und einer geordneten Marschformation auskommt, der wurde spätestens am Sonnabend in Pritzwalk belehrt. Das Hainholzstadion und Kulturhaus der Dömnitzstadt waren Schauplätze für den Landeswettbewerb der Spielleute aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Der Wettstreit diente zugleich als Qualifizierungsplattform für die ersten offiziellen deutschen Meisterschaften der Spielmannszüge, die zu Pfingsten 2007 im fränkischen Würzburg stattfinden. In Brandenburg war es der erste Wettbewerb dieser Art. Dazu hatten sich im Vorfeld der Landesblasmusikverband Brandenburg, Märkische TurnerBund, der Landesfeuerwehrverband, Blasmusikverband Berlin und der Bläserverband Mecklenburg-Vorpommern zusammengetan. In all diesen Verbänden sind Spielleute organisiert. Dass am Ende in Pritzwalk nur fünf Teams an den Start gingen, war kurzfristigen Absagen geschuldet, tat der Qualität der Veranstaltung aber keinen Abbruch. Bereits am frühen Vormittag pilgerten Hunderte Zuschauer ins Pritzwalker Stadion – darunter auch weit gereiste, wie Andreas Schlüter aus Dülmen-Buldern im Münsterland: „Mich interessieren insbesondere die Vertreter aus Frankfurt/Oder und aus Weyhausen. Unser Fanfarenzug aus Buldern hat sich vor 14 Tagen für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Da möchte ich mir einfach schon mal die Konkurrenz anschauen.“ Wie sich später herausstellte, hatte Andreas Schlüter den richtigen „Riecher“. Diese Art „Wettkampftourismus“ beobachtete auch Sandra Dröge, Leiterin des Spielmannszuges Perleberg 1955 e. V. und Bereichsbeauftragte Musik und Spielmannswesen beim Märkischen TurnerBund. Für sie und ihr Ensemble zähle in Pritzwalk in erste Linie die Teilnahme, so Dröge. Speziell in der Konzertwertung seien die Titel ihres Spielmannszuges nicht schwierig genug, um die für die Qualifizierung notwendige Mindestpunktzahl zu erreichen, meinte die Fachfrau. Das sollten die Juroren aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen am späten Nachmittag ein wenig anders sehen. Beeindruckend war bereits der Einmarsch der Spielleute ins Stadion. Publikumsliebling war das polnische Orkiestra Deta Miastra Leszna mit seinem Majorettencorps. In der Marschwertung qualifizierte sich der Spielmannszug SV Motor Barth e. V. aus Mecklenburg-Vorpommern für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft. Gleiches traf auch auf die anschließende Konzertwertung zu, die im Saal des Kulturhauses stattfand. Die punktbeste Vertretung kam aus dem niedersächsischen Weyhausen, die Drumband heimste auch den Pokal des Pritzwalker Bürgermeisters ein. Ebenfalls qualifizierten sich für die deutschen Titelkämpfe: die Fanfarengarde Frankfurt/Oder e. V., der Fanfarenzug Weyhausen und der Perleberger Spielmannszug. Die Querflötendarbietung der Prignitzer hatte die Jury sichtlich beeindruckt. In beiden Wertungen teilgenommen hatte darüber hinaus die Schalmeienkapelle „Zur Bismarckeiche“ aus dem uckermärkischen Geesow. Birgit Hamann |
|||||||
|
|||||||
Fotos: Birgit Hamann | |||||||
|
|||||||