Kaum, dass sich das schmucke Portal geschlossen hat, fährt ein großer Transporter vor. Der Spielmannszug Perleberg 1955 rückt an. Die Musiker packen behutsam ihre Instrumente aus. Nicht mit Pauken und Trompeten, aber mit filigranen Querflöten und einem nagelneuen Vibraphon wollen die Spielleute ihrer Jenny, die seit Jahren zum Spielmannszug gehört, ein Ständchen bringen. Und die Überraschung gelingt ihnen total. Mit "Golden Sun" und "Irish Party" begrüßt der Spielmannszug das frisch vermählte Paar. Jenny kribbelt's in den Fingern und Beinen: "Schade, dass ich nicht mitspielen kann".
Doch, sie darf. Auf roten Luftballons stehen Akkorde. Als erste gemeinsame Aufgabe in ihrer Ehe sollen sie daraus ein Lied komponieren: natürlich den Hochzeitsmarsch. Nach ein paar Fehlgriffen auf der Querflöte meistern sie diese Hürde mit Bravour und unter dem Beifall der vielen Hochzeitsgäste. Hände schütteln, Umarmungen, Freudentränen. Glückwünsche kommen auch von der MAZ, denn die 28-jährige Jenny hat erst als Gymnasiastin und später als freie Mitarbeiterin für unsere Zeitung über ihre Heimatstadt geschrieben. Mit ihrem Mann lebt sie heute in Berlin, beide arbeiten als Lehrer und freuen sich auf eine schöne Hochzeitsreise. Am Mittwoch geht das Flugzeug nach Singapur und Mali (sic!).
ch
Mit "Irish Party" und "Golden Sun" begrüßte der Perleberger Spielmannszug seine Flötistin Jeanette Weise, geb. Gall, und Christian Weise im Hafen der Ehe vor dem Perleberger Rathaus.
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