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Eine Erfolgsgeschichte |
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Perleberger Spielmannszug blickte am Samstag auf 55 Jahre zurück / Bürgermeister Fred Fischer sagt Unterstützung zu |
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Märkische Allgemeine vom 15. November 2010 |
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Ein turbulentes Jahr geht für den Perleberger Spielmannszug zu Ende. Am Wochenende konnte er seinen 55. Geburstag und noch viel mehr feiern. |
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Von Michael Beeskow |
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Perleberg „55 Jahre sind eine lange Zeit, ob da 55 Minuten für einen Rückblick reichen?“ Noch etwas atemlos begrüßte Sandra Dröge, die erste Vorsitzende, die Gäste der Geburtstagsfeier im Hotel Stadt Magdeburg am Samstagabend. Sie kam gerade von der Mitgliederversammlung des Märkischen Turnerbundes, des Fachverbandes für Spielleute, und brachte gleich zwei Auszeichnungen mit. Dem Perleberger Spielmannszug wurde die Ehrennadel in Bronze für seine hervorragenden Leistungen verliehen und Sandra Dröge durfte sich über die Ehrennadel in Silber freuen für ihr Mitwirken im Vorstand des Turnerbundes. Damit kamen zwei weitere Urkunden in die große Sammlung der Ehrungen und Auszeichnungen der Perleberger Spielleute. Allein in diesem Jahr hatte es schon einen dritten Platz bei der Landesmeisterschaft gegeben, einen zehnten Platz bei der Deutschen Meisterschaft und eine Goldmedaille bei der Europameisterschaft in Rastede. Im Laufe des Abends holten dann Sandra Dröge und Stefan Winter, seit vielen Jahren der musikalische Leiter, eine mit Pokalen und Auszeichnungen prall gefüllte Kiste hervor, um die großen Erfolge der Spielleute zu veranschaulichen, denen es 1974 gelang, den überhaupt ersten DDR-Meistertitel in den Norden der Republik zu holen. Was, wie Sandra Dröge anmerkte, die Serienmeister aus den Südbezirken nur schwer verkrafteten.
An einen solchen Erfolg war bei der Gründung 1955 in keiner Weise zu denken. Klaus und Gerhard Dröge, die an einer Chronik des Spielmannszuges arbeiten, waren als 14-Jährige von Anfang an dabei. Durch einen Beschluss der BSG Empor Perleberg, die damals Horst Pickert leitete, wurde der Perleberger Spielmannszug aus der Taufe gehoben. Die Trommler kamen in der Werkstatt von Schneidermeister Helmut Nohr in der Lindenstraße zum Üben zusammen, die Flöter trafen sich in der alten Warmbadeanstalt an der Lindenstraße. Zu den ersten Ausbildern gehörten auch Senffabrikant Günter Kürsten sowie Fritz Neumann und Alfred Schmielau. Als großen Fortschritt bezeichnete Klaus Dröge, der später den Spielmannszug 33 Jahre lang leitete, den Umzug ins Pionierhaus an der Lindenstraße. Die Trommeln konnten dort immerhin in einem Verschlag unter der Bodentreppe deponiert werden. Im Sommer traf sich der Spielmannszug auch hinter der alten Flussbadeanstalt an der Stepenitz – ein Stück oberhalb von der B 5 – zum Üben. Die neun bis 14 Spielleute begleiteten Turn- und Sportfeste. Klaus Dröge erinnert sich auch an das große Wettschwimmen von der Neuen Mühle zum Hagen. Das Ziel war an der Pferdeschwemme. Zu einem Aufschwung kam es 1965, als man sich mit dem Pritzwalker Spielmannszug vereinigte. Die Leitung hatte der Pritzwalker Arzt Kurt Becker. Per Beschluss „von Oben“ wurden die Züge zehn Jahre später wieder getrennt. Es blieb aber die freundschaftliche Verbundenheit, so kamen am Samstag auch Pritzwalker zum Gratulieren. Spätestens seit dem Bezirksmeistertitel 1970 waren die Spielleute fest im Wettkampfbetrieb eingebunden. In der Hochzeit gab es drei Spielmannszüge mit bis zu 170 Mitgliedern.
Überraschend standen am Samstag die Zwillinge Klaus und Gerhard Dröge mit ihren Ehefrauen Waltraud und Heidi im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des Saales. Beide Paare begingen am Samstag ihren 45. Hochzeitstag. Dass sich beide Brüder am 13. November 1965 im Perleberger Rathaus trauten, kommentierte Klaus Dröge so: „Wir sind ja Zwillinge.“
Zu den Geburtstagsgratulanten gehörte auch Bürgermeister Fred Fischer, der Sandra Dröge für den Spielmannszug einen Scheck über 550 Euro überreichte. Er versprach, dem Verein weitere Unterstützung für das nächste Jahr, wenn es um die Anschaffung neuer Kleidung geht. Die enge Freundschaft mit den Pinneberger Spielleuten bekundete deren Abgesandter Hermann Beckmann. Ein schönes Geschenk bereiteten auch Martina und Peter Schmitz von IKS Metallverarbeitung, die einen Scheck über 555 Euro auf den Gabentisch legten. Danach konnte bis weit nach Mitternacht richtig gefeiert werden. |
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Bildunterschrift:
Alte und neue Auszeichnungen: Stefan Winter und Sandra Dröge zeigten einmal, was der Perleberger Spielmannszug so alles in seinem Schatzkästlein hat. |
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Bildunterschrift:
Ganz schön überrumpelt: Klaus und Heidi (l.) sowie Gerhard und Waltraud bekamen plötzlich Blumen zum 45. Hochzeitstag. |
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Fotos: Michael Beeskow |
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Spielmannszug Perleberg seit 1955 |
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20. September 1955 erster öffentlicher Auftritt als Mitglied der BSG Empor Perleberg im VEAB (Volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetrieb) an der Feldstraße (neben der Feuerwache): |
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1965 bis 1975 Spielgemeinschaft Perleberg/Pritzwalk, Leitung: Dr. Kurt Becker, Pritzwalk; Klaus Dröge, Perleberg; |
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ab 1970 Wettkampfbetrieb |
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seit 1971 Übungsstätte II. POS an der Beguinenwiese, heute Rolandschule; |
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9. August 1990 Gründung als eigenständiger Verein; Einbruch bei Mitgliederzahlen, Tiefpunkt 1991 mit 58 Mitgliedern; heute wieder 76 aktive und passive Spielleute im Alter von 6 bis 69 Jahren; |
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2005 "Musik für Freunde" Großes Musikfest und 15. Landesmeisterschaft der Turnermusiker in Perleberg; |
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Besetzung Sopranflöten in B (Marschauftritte) / Piccoloflöten (Konzertauftritte), Konzertflöten, Lyra, Glockenspiel, Xylophon, Marimbaphon, Vibraphon, Snare Drum, Tenor Drum, Toms, Bongos, Congas, Percussion, Cymbals, Bass Drum, Pauken; |
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Auftrittsformen klassische Form als Spielmannszug, Umzüge und Ständchen; Flötenorchester, Konzertauftritte (Bühnenauftritte und Platzkonzerte); verschiedene kleine Besetzungen zu besonderen Anlässen; im Repertoire auch Popmusik und Filmmusik; |
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neues großes Konzert am 15. Oktober 2011 in der Rolandhalle. |
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mb |
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