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Spielleute auf Suche nach dem Glück | ||||||||||||||||||||||||||
Konzert ein Erfolg, Publikum fordert vier Zugaben / Zum 60. Geburtstag des Spielmannszuges 2015 musikalisches Feuerwerk ins Auge gefasst | ||||||||||||||||||||||||||
Der Prignitzer vom 12. November 2013 | ||||||||||||||||||||||||||
von Doris Ritzka | ||||||||||||||||||||||||||
Perleberg Wer Märsche à la Straßenmusik erwartete, der war am Samstagabend in der Rolandhalle vielleicht enttäuscht. Wer aber auf eine musikalisch neue, moderne Art des Spielmannszuges gespannt war, der kam voll auf seine Kosten beim Konzert des Perleberger Spielmannszuges. „Auch wir haben uns gewandelt, machen nicht mehr reine Straßenmusik. Wir sind heute mehr ein Spielmannszugorchester“, versucht Lutz Pittack das musikalische Outfit zu beschreiben. Mit 57 Jahren ist er zwar nicht der Älteste im Verein, aber neben Heiko Schick (53) musiziert er mit am längsten bei den Spielleuten der Rolandstadt mit. Das Schlagwerk ist sein Instrument, die Piccoloflöte das von Heiko Schick und das jeweils seit 1969. „In die Musik muss man sich reinhören, sich auf sie einlassen. Mir gefällt sie und auch, dass sie in eine Rahmenhandlung eingebettet ist“, gesteht Karin Dahse. „Total begeistert“, ist Petra Beubler. Mit 19 Mann vom Ammerbrücke e. V. seien sie eigens aus Mühlhausen zum Konzert gekommen. Über persönliche Kontakte haben die Prignitzer und die Thüringer vor Jahren zueinander gefunden. Derweil haben die Perleberger Spielleute schon Konzerte in Mühlhausen gegeben und begleiteten die Ammerbrücker beim großen Umzug zur größten Stadtkirmes Deutschlands. Jetzt hatten diese sich das erste Mal zum Gegenbesuch aufgemacht und sind „Feuer und Flamme vom musikalischen und schauspielerischen Vermögen der Spielleute“, so Petra Beubler. Und sie wisse wovon sie spreche, denn in Mühlhausen gebe es gleich mehrere Spielmannszüge. 46 Musiker, fünf Darsteller um Erzähler Tom Büchner laden die weitaus mehr als 500 Besucher ein, sich auf die Suche nach dem persönlichen Glück zu begeben. Am Ende finden sich schließlich Kioskbesitzerin Sandra (Sandra Schuhmacher) und Onkel-Emma-Ladenbesitzer Stefan (Stefan Radek). Und auch zwischen der äußerst schlagfertigen Politesse, die alle nur Knöllchen nennen (Conny Winter), und Starschauspieler Klaus König, der sich als Touri in die Provinz verirrt, scheint es zumindest zu knistern. Dem Spielmannszug hingegen bescheinigt das Publikum: Es ist eine gelungene Veranstaltung. Dafür sprechen nicht zuletzt die vier Zugaben. Und da leuchten die Augen von Sandra Dröge, 1. Vorsitzende des Vereins, wie weggeblasen ist die Anspannung, vergessen der Stress der letzten Wochen und vor allem Tage. Denn bereits am Freitagabend ging es ans Einräumen. Zuvor galt es alle organisatorischen Dinge abzuklären und eben auch die Kulisse anzufertigen. „Auch die ist Marke Eigenbau“, verrät Dröge. Aber nicht nur die. „Wir haben eine ganze Reihe kreativer Köpfe.“ Die brüteten schon Anfang des Jahres über die Geschichte, schrieben das Szenario. Und musikalisch? Da ist man seinem Motto "ANDERSundmanchmalARTIG" treu geblieben. Zwei Drittel neue Titel, darunter auch Eigenkompositionen von Stefan Winter, dem künstlerischen Leiter des Spielmannszuges, der am Samstagabend auch als Dirigent den Ton angibt und für den perfekten Einsatz der Musikanten sorgt. Er hat den Hut auf, in seinen Händen liegt die Gesamtleitung. Neues finden, Andersartiges ausprobieren und Altes wiederbeleben, das ist es, was die Perleberger Spielleute reizt, sie herausfordert, wie sie sagen. Nicht ein Klischee wollen sie bedienen, sondern zeigen, was in ihnen steckt - eben ein Spielmannszugorchester. Der elfjährige Max jedenfalls ist mit Spaß dabei. Noch vor zwei Jahren beim Konzert zählte er zu den Youngsters auf der Querflöte, jetzt gehört er schon zur Stammbesetzung im Orchester. In diesem Jahr ist die Konzertsaison des Spielmannszuges zu Ende. Es wird wieder zwei Jahre dauern, bis das nächste einlädt, „der Aufwand ist einfach zu riesig“, gesteht Sandra Dröge. Doch zum 60. Geburtstag des Perleberger Ensembles 2015 soll es schon etwas ganz Besonderes, ein Feuerwerk der Musik sein, soviel verrät sie schon mal. |
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Fotos: Doris Ritzka | ||||||||||||||||||||||||||
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