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  Reise um die Welt im vierviertel Takt
  Jahreskonzert des Perleberger Spielmannszuges einmal ganz anders
   
  Der Prignitzer vom 10. Mai 2004
   
  Perleberg • Mitreißend im vierviertel Takt, aber eben artig. Doch sie können auch anders, die kleinen und großen Musikanten des Perleberger Spielmannszuges.

Und davon gab es am Sonnabend in der Mehrzweckhalle sowohl eine Kostprobe fürs Ohr als auch fürs Auge. Zum traditionellen Jahreskonzert hatten die Spielleute der Rolandstadt eingeladen, und nicht nur Spielort und -zeit verhießen eine Premiere. Doch artig nach Spielmannszugmanier mit dem Coburger war der Einstieg. Marschmusik erfüllte die Halle, ließ die über 300 Gäste mitpfeifen und klatschen. Denn außer Zweifel steht, wenn die Perleberger Spielleute ihre Instrumente zum Klingen bringen, dann wird man mitgerissen, möchte sich einreihen in diesen Rhythmus von Trommeln, Flöten und Becken.

Aber die rund 35 Laienmusiker können nicht nur mit ihrem Spiel Umzüge begleiten oder Platzkonzerte geben. Und das bewiesen sie insbesondere im zweiten Teil ihres Konzertes. Dazu wurde die spielmannszugtypische Instrumentenpalette aufgestockt mit einem modernen großen Flötensatz, Percussion und Kesselpauken. Und was dann abging, war eine Schau fürs Auge und Ohr. Filmmusiken, Pop und internationale Marschmusik in einem völlig neuen Sound erfüllte die Halle. Dazu ein Spiel aus Farben, an die Hallenwand projektierten Bildern und Lichteffekten. Ying und Yang, zwei Kampfsportler, gaben eine Kostprobe ihres Könnens, Claudia Beyer und Stefan Sturm, die sonst im Spielmannszug agieren, sorgten für eine Tango-Tanzeinlage und selbst die Zwerge hatten ihren Auftritt. Als Karavane, musikalisch begleitet von den Großen, zogen sie durch die Halle.

Summa summarum, es war eine gelungene andere Vorstellung, die deutlich machte, die Perleberger Spielleute haben viele musikalische Gesichter, und die würden sie gerne noch öfter zu Festen und Feiern zeigen, betont Sandra Dröge, 1. Vorsitzende.

Seit Anfang des Jahres haben die Spielleute an diesem Programm gearbeitet, einmal die Woche war Probe und kurz vor dem großen Auftritt natürlich so oft sich eine Möglichkeit bot. "Und doch war es eigentlich noch zu wenig", so Stefan Winter. Eine andere Aussage hatte man von ihm als musikalischen Leiter des Spielmannszuges sicher auch nicht erwartet. Denn seine Maxime lautet, nichts ist so gut, als dass es nicht noch besser klingen kann. Und so wird immer wieder gefeilt, geprobt und auch experimentiert. Bei allem ist der Spaß am gemeinsamen Musizieren unverkennbar. Unbeschwerte Jugend und Jahre der Erfahrung sorgen hier gleichermaßen für den richtigen Ton. Zu den jüngsten Musikanten zählt Hanna. Sie ist in der 5. Klasse und spielt Flöte. Die Flötentöne beizubringen braucht man auch Gerhard Dröge längst nicht mehr. Mit 63 Lenzen ist er der Senior im Spielmannszug. Wenn von den größten Instrumenten die Rede ist, dann streiten sich Kesselpauke und Marimba. Doch für ein klangvolles Sahnehäubchen sorgen ab und an halt die kleinsten, die Schütteleier.

Doris Ritzka
   
 
Foto: Was der Spielmannszug bot, das konnte sich im wahrsten Sinne des Wortes hören lassen. Foto: Musikalisch servierte er echte Bonbons.
Bildunterschrift:
Was der Spielmannszug bot, das konnte sich im wahrsten Sinne des Wortes hören lassen.
  Bildunterschrift:
Musikalisch servierte er echte Bonbons.
  Fotos: Doris Ritzka
   
 
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