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  Spannende Krimi-Revue
  Perleberger Spielmannszug führte buntes Programm mit Spielszenen auf / Publikum begeistert
  Märkische Allgemeine vom 17. Oktober 2011
   
  Von Dorothea von Dahlen
   
  Perleberg • Ächzend nimmt Ornesto Cavatappi an seinem 50er-Jahre-Schreibtisch Platz. Selbst das Telefon scheint aus der Zeit zu stammen, da Humphrey Bogart die Fälle im Handumdrehen löste. Doch der Perleberger Detektiv hat’s ungemein schwerer: Keiner ihrer Nachbarn scheint Oma Else in den vergangenen Tagen gesehen zu haben. Nicht einmal ihr Hackenporsche ist aufzufinden. Und dann taucht immer wieder dieser Gärtner auf...

Diese überaus charmante Detektivgeschichte bildete die Rahmenhandlung für die große Revue, die der Perleberger Spielmannszug 1955 am Sonnabend in der Rolandhalle aufführte. Wie kaum ein anderes Ensemble dieser Art hat sich das Orchester unter Leitung von Sandra Dröge für populäre Unterhaltungsmusik geöffnet. Mit flotten Filmtiteln, bekannten Popsongs und klassischen Stücken verstehen es die Musiker, nahezu alle Altersgruppen zu begeistern. Das war am Sonnabend nicht anders. Selbst die jüngsten Zuhörer klatschten eifrig und wackelten verzückt im Takt.

Die schauspielerischen Einlagen der Vereinsmitglieder sorgten ebenso für Kurzweil. Stefan Radek als Commissario Ornesto Cavatappi entführte das Publikum in die Zeit der frühen amerikanischen Kriminalfilme. Als schier allgegenwärtiger Gärtner, der ja bekanntlich sehr häufig der Täter ist, wanderte Gerd Pieper durchs Bild. Daniel Blosat gab den überkandidelten Künstler namens Artiste Méconnu. Als Erzähler führte Tom Büchner durch die kleine Kriminalgeschichte, die zum Glück glimpflich ausging: Denn mit einem Mal stand Oma Else mit ihrem Hackenporsche wieder da. Die 66-Jährige hatte Udo Jürgens’ „Ich war noch nie in New York“ gehört und selbst Fernweh bekommen.

So nahm es kein Wunder, dass das bekannte Lied in der Rolandhalle erklang. Die kriminalistische Spurensuche als inhaltliche Klammer gab den Spielleuten zudem reichlich Futter für ihr musikalisches Programm. Da durfte etwa die munter geflötete Miss-Marple-Melodie ebensowenig fehlen wie das „Peter-Gunn“-Motiv. Alles in allem stimmte die Mischung aus rhythmischen Titeln wie Paul Simons „You can call me Al“ und eher getrageneren Songs wie „Eleni“. Dazwischen gab es natürlich auch Lieder wie „Holiday Train“ oder „Es gab eine Zeit“, die zum Pflichtprogramm für Spielleute zählen. Zum glorreichen Abschluss hatte dann auch Stefan Radek seine Sternstunde. Der Kommissar sang Jeanny von Falco, unterstützt durch den Background-Chor.

Das Dirigat teilten sich übrigens Stefan Winter und Sandra Dröge. Letztere hatte ein richtig schweißtreibendes Pensum zu absolvieren. Sie schwang nicht nur den Taktstock, sondern bediente mal die Marimba, mal die Pauken, bearbeitete Xylophon, Vibraphon und griff auch zur Sopranflöte.

Unter den Musikern befand sich auch ein Geburtstagskind. Chris Konopitzky wurde acht Jahre alt und durfte sich über ein Geschenk freuen.
   
 
     
Foto 1: Stefan Radek als Commissario Cavatappi...   Foto 2: "Gärtner" Gerd Pieper.
   
Bildunterschrift:
Stefan Radek als Commissario Cavatappi gab sein Bestes. Doch der Fall löste sich fast von selbst.
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„Gärtner“ Gerd Pieper.
     
Foto 3: Das Dirigat übernahm zum überwiegenden Teil Stefan Winter.   Foto 4: Auch die Vibraphonisten hatten alle Hände voll zu tun.
     
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Das Dirigat übernahm zum überwiegenden Teil Stefan Winter.
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Auch die Vibraphonisten hatten alle Hände voll zu tun.
     
  Fotos: Dorothea von Dahlen
   
  Dieser Beitrag und weitere Fotos sind auch im Blog der Märkischen Allgemeinen unter • www.mein-perleberg.de • zu finden.
   
   
   
 
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