Seinen ersten öffentlichen Auftritt absolvierte der Spielmannszug am 20. September 1955, damals noch als Sektion Spielleute in der Betriebssportgemeinschaft "Empor" Perleberg, die zum Konsum gehörte. Das Ensemble trainierte kontinuierlich und erwarb sich im damaligen Bezirk Schwerin und den Nordbezirken Neubrandenburg und Rostock einen hervorragenden Ruf. Bis zur Wende war Perleberg öfter Gastgeberort des Bezirksausscheids. Aber seit das Land Brandenburg neu gegründet wurde, fuhren die Perleberger immer nur in andere Städte, wenn sie an den Landesmeisterschaften teilnahmen. "Wir dachten, dass unser 50-jähriges Bestehen ein guter Anlass für die Bewerbung als Austragungsort war", erklärt Fördervereinsvorsitzender Bernd Lengning. Zwar sei der Druck, eine perfekte Bewerbung abzuliefern, nicht so groß wie bei Olympia, doch einiger Aufwand sei schon zu treiben.
In der Tat müssen zuvor viele Dinge besprochen, bedacht und umgesetzt werden. Das beginnt bei den Einladungen, geht weiter mit den Straßensperrungen wegen des Sternmarsches und ist mit der Unterbringung der Gast-Spielleute noch keineswegs beendet. Und das sind "nur" die Dinge, die hinter den Kulissen zu klären sind. Der Perleberger Spielmannszug ist aber nicht nur Organisator und Ausrichter sondern nimmt natürlich auch aktiv an den Wettkämpfen teil. Wie aber ermitteln die Spielleute ihre Besten?
Die Landesmeisterschaften finden in zwei Kategorien statt: der eigentlichen Landesmeisterschaft (vergleichbar mit der Altersklasse Erwachsene) und der Meisterschaft der Nachwuchsspielmannszüge bis maximal 15 Jahre. "Doch diese Einteilung täuscht", sagt Sandra Dröge. "Wir haben durchaus Elfjährige, die bei den Erwachsene mitspielen, einfach, weil sie das Zeug dazu haben."
Die guten Leistungen fallen den Musikern jedoch nicht in den Schoß. Um an der Landesspitze mitmischen zu können, sind mindestens zwei Stunden Probe pro Woche Pflicht. Aber der Einsatz lohnt. "Letztes Jahr wurden wir dritte", meint Sandra Dröge viel sagend …
Andreas König
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