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  Nachwuchs neu motiviert
  Heute Landesmeisterschaft der Turnermusiker in Perleberg
   
  Märkische Allgemeine vom 10. September 2005
   
  PERLEBERG • Manchmal vermissen Klaus und Gerhard Dröge, die Männer der ersten Stunde im Spielmannszug Perleberg, die gute alte Zeit und das Zusammenspiel mit den anderen Spielmannszügen. Aber seit geraumer Zeit wird das Repertoire der einzelnen Züge immer unterschiedlicher und moderner. Und das, ohne dass den traditionellen Märschen ade gesagt worden wäre. Davon kann man sich heute in Perleberg überzeugen, wo Spielmannszüge aus dem ganzen Land an der Landesmeisterschaft der Turnermusiker teilnehmen.

Die Gastgeber aus Perleberg geben dafür ein recht gutes Beispiel ab. Im Mai vergangenen Jahres veranstalteten sie ein Konzert, in dem sie sich laut Motto „anders und manchmal artig“ präsentieren wollten. Die Überraschung für alle, die mit einer Klischeevorstellung vom Wesen eines Spielmannszugs an die Sache herangingen, war die erstaunliche musikalische Vielfalt und der gezielte Einsatz von Showelementen. Da war wenig Marsch im Programm, dafür aber Irisches mit „Erin Shore“ und „Highland Cathedral“ oder der Pop-Titel „Hijo de la luna“. Den ebenfalls dabei aufgeführten „Tango Argentino“ wollen die Perleberger am Samstag auch im Wettbewerb spielen, dazu das Thema vom rosaroten Panther.

Es gibt einen guten Grund für all dies, wie die Vereinsvorsitzende Sandra Dröge erklärte: Der Traditionsverein soll attraktiv bleiben, und dafür bedarf es neuer Konzepte. Wie im gesamten Vereinsleben, so fehlt auch hier Nachwuchs. Alleine Tradition rettet den Verein nicht in die Zukunft. Also wurde der Marsch „Alte Kameraden“ aus dem Programm entsorgt, weicht militärischer Touch allmählich der Unterhaltung, ohne dass die traditionelle Note aufgegeben würde. Dahingehende Bestrebungen begannen ganz sanft schon vor der Wende. Nach dem Fall der Mauer wurden bei den Wettbewerben der Spielmannszüge Pflichtteil und Pflichttitel abgeschafft. Jeder konnte seinen eigenen individuellen Stil entwickeln, wenn auch im Wettbewerb weiterhin klar definierte Vorgaben einzuhalten sind.

Zwar kann Sandra Dröge im Nachgang zum Konzert vor 16 Monaten noch keine größeren Neuzugänge vermelden. Doch hat die Darbietung den Nachwuchs neu motiviert.

Ganz vorbei ist es mit dem gemeinsamen Musizieren der Züge zudem auch nicht: Die Gebrüder Dröge können sich darüber freuen, dass alle Teilnehmer der Landesmeisterschaft fünf Titel im Gepäck haben, die sie beim Ausklang zusammen spielen können, darunter die „Märkische Heide“ und – in ganz traditioneller Form – den Radetzky-Marsch.

Bernd Atzenroth
   
   
 
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