Mit dem Perleberger Spielmannszug hatte der letzte Starter sein Können unter Beweis gestellt. Alles blickte nun gespannt auf die Wertungstafel. Dann ein erster Jubelschrei – Platz 1 für den Spielmannszug FTV Stahl Brandenburg e. V. Mit Erfolg hatte er seinen Titel verteidigt. "Natürlich freuen wir uns, denn so selbstverständlich war es nicht. Die Konkurrenz ist größer und stärker geworden", so Patrick Spienius, der bei den Brandenburgern trommelt.
Bange Minuten folgen – dann erneut riesige Freudensprünge: gemeinsam mit dem Spielmannszug aus Mittenwalde belegen die Perleberger Spielleute den 2. Platz. "Einfach super", strahlt Birgit Busse übers ganze Gesicht. Die Anspannung der letzten Minuten ist wie weggeblasen. Birgit spielt Flöte bei den Perlebergern und kam im wahrsten Sinne des Wortes auf den letzten Pfiff. "Ich studiere in Hamburg. 14.30 Uhr war mein Zug in Wittenberge. Von dort ging es geradewegs ins Stadion, wo alles für mich bereit stand. Rein in die Sachen und raus. Die ersten begannen schon zu spielen", erzählt sie.
Mit "Pink Panther" und Tango zum Erfolg
Mit "Pink Panther" und "Tango Argentino" hatten die Gastgeber ein überaus anspruchsvolles Programm. Und der Schwierigkeitsgrad war am Ende auch das Zünglein an der Waage – punktgleich mit Mittenwalde, die mit ihren Vorführungen den Brandenburgern das Siegen ganz schön schwer machten.
Einen Tag lang erlebten die Perleberger und ihre Gäste ein Feuerwerk aus Trommelwirbel, Lyraklängen und Flötentönen. Unter den überaus kritischen Augen und Ohren der Preisrichter stellten über 400 kleine und große Musikanten eindrucksvoll ihr Können unter Beweis. "Es war eine Schau, die fasziniert und mitreißt", betonte Birka Eschrich, Vorsitzende des Kreissportbundes Prignitz e. V. Sie ließ es sich nicht nehmen, die Leistung der Perleberger besonders zu würdigen, betonte aber auch, dass allen, die das Jahn-Stadion zum Klingen brachten, Dank und Anerkennung gebühren. Die Ehrenurkunde des Kreissportbundes erhielt der Spielmannszug Perleberg 1955 e. V. Mit der Ehrennadel in Silber geehrt wurden Gerhard und Klaus Dröge, Heiko Schick und Stefan Winter, mit der in Bronze Karsten Klostermann und Sandra Dröge.
Glückwunsch den Siegern und Kompliment allen
Bereits zur Eröffnung der Landesmeisterschaft zeichnete der Präsident des Märkischen TurnerBundes e. V., Klaus Zacharias, den Perleberger Spielmannszug mit der Ehrenurkunde des Verbandes sowie Mitglieder mit Ehrennadeln aus. Die Ehrennadel in Gold wurde Klaus Dröge verliehen.
"Atmosphäre, Wetter, Organisation, alles passte", so die Einschätzung von Mittenwalder Schlachtenbummlern. Mit Kühltaschen und Campingstühlen waren sie angereist und unterstützten lautstark ihre Spielleute. Etwas mehr Euphorie hätten sich die Brandenburger morgens auf dem Großen Markt gewünscht. "Wir Perleberger müssen eben erst warm werden, dafür hält die Stimmung um so länger", kontert mit einem Schmunzeln Bürgermeister Manfred Herzberg.
Während Schirmherr Landrat Hans Lange die Landesmeisterschaft eröffnete und ihr dem Wetter entsprechend einen strahlenden Verlauf wünschte, konnten Torsten Uhe, 2. Beigeordneter des Landrates, und der Perleberger Bürgermeister kurz nach 17 Uhr die Sieger küren und den Gastgebern mit als erste zum 2. Platz gratulieren. Übrigens, auch im Nachwuchsbereich gaben die Rolandstädter mit den Ton an und erreichten den 3. Platz. Musikalisch gratulierten am Sonnabend die Berliner Stadtfanfaren mit einer gekonnten Show. Und wie die Meisterschaft sich gab, so war auch der Schlussakkord – klangvoll. Diesen setzte am Sonntag das Landesspielleuteorchester des Märkischen TurnerBundes und erntete dafür Standing Ovations.
Doris Ritzka
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